Bevor der Engländer Jeremiah Chubb dieses Schloß erfand, hatten Einbrecher noch goldene Zeiten.
Paßte der Dietrich in das Schlüsselloch und durch die Schablone für den Schlüsselbart, ließ sich der
Riegel verschieben.
Ganz anders beim Chubb-Schloß: Der Schlüsselbart trug einen Geheimcode, der mit den Öffnungen in den Blechscheiben übereinstimmen mußte. Dieses Chubb-Schloß, das im 19. Jahrhundert gefertigt wurde, ist im Schloß- und Beschlägemuseum in Velbert ausgestellt. Noch heute verwendet man diesen Schloßtyp für die Sicherung von Tresoren. |
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Chubb-Schloß: Sechs bewegliche Blechscheiben sichern den Riegelbolzen. Nur wenn sie einen gemeinsamen Kanal freigeben, lassen sich Bolzen und Riegel verschieben. Beides bewerkstelligt der Schlüssel in einem Arbeitsgang. Die ersten sechs Treppen im Schlüsselbart verschieben die Bleche, die siebte Stufe den Riegel. |
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Zerlegtes Chubb-Schloß: In jeder der sechs Blechplatten (hier drei) liegt der Kanal für den Riegelbolzen in einer anderen Höhe. |
Was Chubb an diesem Schloß veränderte: Statt zwei Zuhaltungen baute er sechs ein und erreichte dadurch über 100000 verschiedene Möglichkeiten, wie ein Schlüssel mit seinen verschieden hohen »Stufen« die Zuhaltungen anheben kann, um einen »Kanal« für den Riegelbolzen zu öffnen. Zusätzlich baute er noch einen »Detektor«-Mechanismus ein, der die Zuhaltungen blockiert, sobald jemand mit einem Dietrich daran herumfummelt.
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Der Geheimcode: Die Lage der Kanäle ist auf die Treppen im Schlüsselbart abgestimmt. Nur er bringt die Kanäle zur Deckung. Wollte man das Schloß per Dietrich öffnen, müßte man sieben von ihnen verwenden. Problem: Wie bringt man sie gleichzeitig ins Schlüsselloch ? Und wie soll man mit Ihnen alle Platten in die richtige Stellung drehen ? |